Farbkonzept für Websites: So lieferst du Farben für ein funktionierendes Design

Ein grüner Frosch im Gras bleibt unsichtbar – doch deine Website sollte klar erkennbar sein. Erfahre, wie du Farben so definierst, dass sie nicht nur schön, sondern auch funktional und gut lesbar sind.

„Geschmackssache“, sagte der Frosch und biss in die Seife.

Farben sind weit mehr als eine Frage des Geschmacks – sie haben eine Funktion! Auch der Frosch ist nicht grün, weil er es schön findet, sondern weil es ihm im Lebensraum Vorteile bringt. Genauso müssen Farben auf einer Website nicht nur gefallen, sondern technisch funktionieren: Sie beeinflussen Lesbarkeit, Nutzerführung und Barrierefreiheit.

Bei Creative Ninja darfst du mitmischen!

Du willst die Farben für deine Website selbst festlegen? Und du möchtest, dass wir daraus ein überzeugendes, harmonisches Design erstellen? Super! Ein gutes Farbkonzept ist eine wertvolle Grundlage für ein professionelles Webdesign.

Damit Farben im digitalen Raum optimal zur Geltung kommen, gibt es einige Dinge zu beachten. Manche Farben, die im Print toll aussehen, wirken auf dem Bildschirm anders oder erfüllen nicht die Anforderungen an gute Lesbarkeit. Auch eine klare Definition, welche Farben wo verwendet werden sollen, hilft uns, dein Design stimmig und wirkungsvoll umzusetzen.

In diesem Artikel erfährst du, wie du ein professionelles Farbkonzept für deine Website erstellst und welche Kriterien dabei eine Rolle spielen. So stellst du sicher, dass deine Farben optimal wirken und dein Webdesign einen professionellen und einheitlichen Look erhält.

Warum ein durchdachtes Farbkonzept wichtig ist

Ein klar definiertes Farbkonzept bringt viele Vorteile.

Konsistenz und Wiedererkennbarkeit

Deine Marke bekommt eine einheitliche, professionelle Ausstrahlung.

Gute Lesbarkeit und Usability

Farben mit ausreichendem Kontrast sorgen dafür, dass Inhalte leicht erfasst werden.

Effiziente technische Umsetzung

Eine eindeutige Farbdefinition spart Zeit und erleichtert die Zusammenarbeit. Wir hinterlegen dein Farbkonzept im Stylesheet, so können Farben zentral geändert werden. Die Änderung betrifft dann immer die gesamte Website, weshalb du bei Änderungswünschen ein neues oder überarbeitetes Farbkonzept liefern musst.

Barrierefreiheit

Ein zugängliches Design macht deine Website für alle gut nutzbar. Farbwahrnehmung ist eine sehr individuelle Angeblegenheit. Du hattest bestimmt auch schon mit Freunden Diskussionen darüber, ob etwas Blau, Grün oder Türkis ist. Die unterschiedlichen Meinungen kommen nicht nur davon, dass Farben unterschiedlich bezeichnet werden, sondern dass Menschen Farben tatsächlich sehr unterschiedlich wahrnehmen.

Häufige Herausforderungen bei der Farbwahl

Vielleicht hast du schon eine Vorstellung von den Farben, die du verwenden möchtest. Doch es gibt einige typische Stolpersteine.

Print- vs. Webfarben

Farben aus CMYK-Druckvorlagen können auf Bildschirmen anders wirken und müssen angepasst werden.

Kein klares Farbkonzept

Ohne eine systematische Auswahl können Farben zufällig oder inkonsistent eingesetzt werden.

Fehlende Kontrastprüfung

Farben sollten genügend Kontrast bieten, um gut lesbar zu sein (WCAG-Richtlinien).

Unvollständige Dokumentation

Ohne festgelegte Hex-Codes und Anwendungsbeispiele können Farben unterschiedlich interpretiert werden.

So sieht ein gutes Farbkonzept für eine Website aus

Farben mit Hex-Code

Jede Farbe sollte mit einem festen Hex-Code angegeben werden, um eine einheitliche Darstellung sicherzustellen.

Primär-, Sekundär- und Akzentfarben

Es genügt nicht zu sagen, welche Farben man haben möchte – man muss auch definieren, welche Rolle sie im Design spielen. Welche Farbe ist die wichtigste? Welche ist ein unterstützender „Sidekick“? Und welche Farbe soll gezielt für Akzente genutzt werden? Die Gewichtung entscheidet maßgeblich darüber, wie das Design insgesamt wirkt.

Wenn zum Beispiel Blau und Orange als Markenfarben vorgegeben sind, muss geklärt werden:

  • Soll die Seite überwiegend blau sein und Orange nur Akzente setzen?
  • Soll Orange dominieren und Blau unterstützend wirken?
  • Soll es eine gleichmäßige Zweifarbigkeit geben?

Diese Festlegung hilft, das Design stimmig und wirkungsvoll umzusetzen.

Farbkombinationen

Definiere genau, welche Farben miteinander kombiniert werden dürfen – zum Beispiel, welche Textfarbe auf welchem Hintergrund gut funktioniert.

Kontrasttabelle

Eine Übersicht, die zeigt, ob deine Farben die Mindestanforderungen der WCAG-Richtlinien erfüllen, sorgt für gute Lesbarkeit und Barrierefreiheit.

Im Web gilt nach der WCAG 2.1 als Untergrenze das Kontrastverhältnis von 4,5:1.

Für Schriftgrößen unter 18 pt oder 14 pt bold ist ein Kontrastverhältnis von mindestens 7:1 einzuhalten.

Du kannst diese Tools nutzen

Anwendungsbeispiele

Mockups oder Screenshots, die zeigen, wie deine Farben in der Praxis aussehen, helfen dabei, das Design konsistent umzusetzen.

Warum Kontraste so wichtig sind

Hell-Dunkel Kontrast

Viele beschäftigen sich intensiv mit Farbpsychologie und verlieren sich in der Bedeutung einzelner Farben. Doch am wichtigsten ist die Zusammenstellung eines technisch funktionierenden Farbsets. Wir brauchen sowohl helle als auch dunkle Farben – sowie verschiedene Abstufungen. Ohne diese Variationen kann kein funktionierendes Design erstellt werden.

Schnelle Erfassung von Inhalten

Klare Kontraste helfen, Informationen auf einen Blick zu erfassen.

Gute Lesbarkeit unter verschiedenen Lichtverhältnissen

Farben müssen auch bei Sonnenlicht oder auf schlecht kalibrierten Bildschirmen erkennbar sein. Denk auch daran, dass viele Inhalte auf Smartphones nur so nebenbei konsumiert werden. Wenn deine Inhalte zu anstrengend zu lesen sind, verliert sich schnell das Interesse.

Häufige Sehschwächen

Viele Menschen haben reduzierte Kontrasterkennung, zum Beispiel durch Grauen Star oder andere Augenerkrankungen. Allein 8% der Männer haben eine Rot-Grün Sehschwäche. Ist deine Zielgruppe männlich und über 40 Jahre alt, ist der Anteil von Menschen in deiner Zielgruppe mit Kontrastsehschwäche wahrscheinlich über 50%.

Und wieviele Menschen tragen wohl eine Brille?

Es geht also nicht um eine „exotische Minderheit, auf die jetzt auch noch Rücksicht genommen werden muss.“

Niemand möchte beim Lesen die Augen zukneifen. Niemand möchte bei langen Texten ermüden. Alle möchten Inhalte einfach und ohne Anstrengung aufnehmen. Also mach es allen leicht. Deine eigene Wahrnehmung darf nicht dein Masstab sein.

Design muss auch in Graustufen funktionieren

Egal, welche Farben gewählt werden, das Design muss auch in Schwarz-Weiß (Graustufen) lesbar bleiben. Das ist besonders wichtig für Ausdrucke oder Nutzer mit speziellen Seheinschränkungen.

Ein Beispiel: Unsere eigene Startseite funktioniert auch in Graustufen einwandfrei. Hier ist ein Screenshot mit einem Schwarz-Weiß-Filter – und trotzdem bleibt alles klar erkennbar.

Du kannst von deiner Website einen Screenshot machen und dann bearbeiten. Entweder du legst einen Schwarz-Weiss Filter drüber oder du reduzierst die Farbsättigung.

Ist nun noch alles gut lesbar und kann man verstehen, was man tun soll?

Ja? Glückwunsch – du hast alles richtig gemacht!

Farben allein reichen nicht für Entscheidungen

Farben dürfen nicht die alleinige Informationsquelle für eine Entscheidung sein. Ein gutes Beispiel ist die Ampel: Neben den Farben Rot, Gelb und Grün gibt es eine feste Anordnung – Oben, Mitte, Unten. Dadurch können auch Menschen mit Farbsehschwächen den Zustand der Ampel erkennen.

Auf Websites sieht man oft grüne Haken und rote Kreuze, um „Ja“ und „Nein“ zu kennzeichnen. Das ist in Ordnung, weil nicht nur die Farbe, sondern auch die Form die Bedeutung vermittelt. Problematisch wäre es hingegen, nur zwei farbige Kreise – einen roten und einen grünen – zu verwenden, da Menschen mit Sehschwächen diese möglicherweise nicht unterscheiden können.

Für barrierefreie Gestaltung sollte also immer eine zusätzliche Unterscheidungsebene wie Text, Symbole oder Anordnung genutzt werden.

Kombinationen, die gut funktionieren, weil sie sich in der Form unterscheiden

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✔️ ✖️

✅ ❌

Kombinationen, die nicht funktionieren, weil sie sich nur auf Farbe stützen

❌ ✖️

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Screenshot in sw Webdesign Agentur für WordPress Entwicklung

Dein Take-Away

Ein gut durchdachtes Farbkonzept ist der Schlüssel zu einem professionellen und barrierefreien Webdesign.

Damit wir deine Farben optimal umsetzen können, achte auf folgende Punkte.

  • Definiere alle Farben mit Hex-Codes.
  • Lege Primär-, Sekundär- und Akzentfarben fest.
  • Prüfe den Kontrast nach WCAG-Richtlinien und achte auf einen Wert von mindestens 4,5, besser 7,1.
  • Stelle Anwendungsbeispiele bereit.

Falls du dir unsicher bist, erstellen wir gerne ein passendes Farbkonzept für dich oder beraten dich bei der Auswahl geeigneter Farben, damit deine Website optimal funktioniert.

Creative Ninja bringt dich weiter

Je nachdem, wie weit du mit deinem Farbkonzept bist, unterstützen wir dich auf unterschiedliche Weise:

Du hast bereits ein verbindliches Farbkonzept?

Dann übernehmen wir dieses und setzen es technisch korrekt um – vorausgesetzt, es erfüllt die Anforderungen an Lesbarkeit, Kontrast und Webtauglichkeit. Je exakter wir uns dabei an deine Vorgaben halten sollen, desto detaillierter sollten deine Vorgaben sein. Je detaillierter deine Vorgaben sind, desto präziser wird das Design.

Du hast nur eine grobe Vorstellung oder überhaupt keine Farbwünsche?

Wir entwickeln gemeinsam mit dir ein technisch funktionierendes Farbset, das nicht nur deine Markenidentität widerspiegelt, sondern auch gestalterisch und barrierefrei überzeugt. Und wenn du überhaupt keine Vorstellung hast, überlass alles unserer künstlerischen Freiheit. Wir stellen dir gerne zunächst ein paar Konzepte mit Varianten vor.

Egal, ob wir mit deinen Vorgaben arbeiten oder ein neues Konzept entwickeln – wir sorgen dafür, dass dein Webdesign professionell, nutzerfreundlich und visuell ansprechend wird.

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