Viele Webseiten haben ein Problem: Sie werden zwar gefunden, aber nicht gemerkt. Die Besucher kommen – und gehen wieder. Doch wenn deine Website nur ein One-Hit-Wonder ist, hast du nichts gewonnen. In diesem Beitrag erfährst du, wie du Website-Besucher zu Kunden machst, warum wiederkehrende Besucher entscheidend sind und was du tun kannst, um deine Website interessanter zu machen.
Warum Platz 1 bei Google nicht reicht
Alle träumen davon, bei Google ganz oben zu stehen. Stell dir vor, das passiert wirklich. Deine Website ist auf Platz 1. Tausende Menschen klicken drauf. Super, oder?
Aber Moment mal. Nur weil viele Leute deine Website besuchen, verdienst du damit noch kein Geld. Klicks allein bringen keine Kunden. Dafür braucht es mehr.
Website-Besucher sind nicht automatisch Kunden
Gerade bei Dienstleistungen ist es selten so, dass jemand beim ersten Besuch direkt bucht oder kauft. Meistens denken sich Menschen: „Interessant. Schau ich mir später nochmal an.“ Je teurer oder komplexer die Dienstleistung, desto länger überlegen sie.
Außerdem musst du verstehen, in welcher Situation jemand etwas googelt. Nur ein ganz kleiner Teil der Suchenden ist im Moment der Kaufentscheidung. Viele informieren sich erstmal. Manche vergleichen Anbieter. Andere müssen einfach eine neue Richtlinie verstehen und suchen deshalb nach Grundlagen. Vielleicht ist es auch ein Praktikant oder ein Trainee, der Infos sammelt, um sie der Teamleitung vorzulegen.
Wenn deine Inhalte nur für die 2 % geschrieben sind, die direkt kaufen wollen, verpasst du die große Masse. Gerade im B2B-Bereich sind Entscheidungsprozesse oft lang. Umso wichtiger ist es, im Kopf zu bleiben, Vertrauen aufzubauen und als Anlaufstelle für Wissen wahrgenommen zu werden.
Wer ein zweites oder drittes Mal zurückkommt, hat sich eingelesen. Der vertraut dir. Und genau solche Besucher werden viel eher zu Kunden als jemand, der einmal kurz vorbeisurft.
Warum wiederkehrende Besucher deiner Website so wichtig sind
Es gibt Studien, die zeigen: Wer eine Website mehr als einmal besucht,
- legt 65 % häufiger Produkte in den Warenkorb,
- gibt im Schnitt 16 % mehr pro Bestellung aus,
- und kauft viermal so oft wie ein Erstbesucher.
Kurz gesagt: Wenn du es schaffst, dass Besucher wiederkommen, steigen deine Chancen auf echte Kunden enorm.
Wie deine Website interessanter wird
Hand aufs Herz: Welche Websites speicherst du dir ab? Wahrscheinlich die, die dir etwas geben. Die, die dir helfen. Die, die du nochmal brauchst.
Ein Restaurant zum Beispiel:
- Zeigt es täglich neue Mittagsgerichte? Dann schau ich immer wieder rein.
- Erzählt es, woher die Zutaten kommen oder wie gekocht wird? Dann finde ich es spannend.
- Kann ich dort direkt einen Tisch reservieren? Zack, Favorit gesetzt.
Ein anderes Restaurant hat nur eine alte Speisekarte und eine Adresse? Okay, hab ich gesehen. Brauch ich nicht nochmal.
Was deine Website bieten sollte, damit Besucher wiederkommen
1. Aktuelles zeigen
Wenn es auf deiner Website immer mal wieder etwas Neues gibt, kommen Leute von allein wieder.
- Neue Blogartikel
- Termine für Webinare oder Messen
- Ein Social Media Feed, der auch ohne Instagram-Profil sichtbar ist
Beispiel:
Speaker, Netzwerker oder Coaches geben oft an verschiedenen Orten Kurse oder sind auf Barcamps unterwegs. Vielleicht hast du jemanden live erlebt und warst begeistert. Du willst wissen, wann er oder sie das nächste Mal in deiner Nähe ist. Aber auf der Website findest du… nichts. Nur Social Media Posts, die du nicht gesehen hast. Chance vertan.
Beispiel:
Eine Baufirma gewinnt ein riesiges Projekt. Es ist in den Nachrichten, wird diskutiert. Aber auf der Website steht nichts. Erst Monate später gibt es einen Beitrag dazu. Bis dahin ist das Interesse abgeflacht. Dabei hätten laufende Updates oder „Work in Progress“-Einblicke viele Menschen neugierig gemacht – inklusive potenzieller Auftraggeber und Presse.
2. Information zugänglich machen
Viele Menschen googeln, weil sie Antworten suchen. Wenn sie die auf deiner Website schnell und verständlich finden, erinnern sie sich an dich.
- Häufige Fragen einfach erklärt
- Infos zu deinen Leistungen ohne komlizierte Fachsprache
- Ein Podcast, den man direkt auf der Seite hören kann
Beispiel:
Eine lokale Band hat ein Tourplakat mit vielen Terminen. Aber auf der Website kann ich nach Orten filtern, finde Videos und Bilder von früheren Konzerten im selben Club. Ich bekomme richtig Lust, beim nächsten Mal dabei zu sein. Das ist viel mehr als nur eine Liste mit Terminen.
Beispiel:
Viele B2B-Websites richten sich nur an deutschsprachiges Fachpublikum. Dabei ist der deutschsprachige Markt längst mehrsprachig. Viele lesen lieber in ihrer Muttersprache, auch wenn sie Deutsch verstehen. Wenn du Inhalte in mehreren Sprachen anbietest, erreichst du mehr Menschen – und machst es ihnen leichter, sich mit deinem Angebot zu beschäftigen.
3. Interaktion ermöglichen
Wer auf deiner Website direkt etwas tun kann, merkt sich dich gerade dafür.
- Termin oder Beratung buchen
- PDF oder Checkliste herunterladen
- Einen kleinen Selbsttest machen
- Kontaktperson finden
Beispiel:
Du bietest regelmäßig Webinare oder Workshops an? Dann solltest du auf deiner Website eine einfache Buchungsmöglichkeit haben. Idealerweise mit Terminübersicht und automatischer Bestätigung. So sinkt die Hürde mitzumachen und du bleibst besser im Gedächtnis.
Weitere Beispiele, was Websites interessanter macht
Kino-Website
Nur Infos zum Gebäude? Langweilig. Aber wenn ich direkt das aktuelle Programm sehe und Tickets buchen kann? Gespeichert.
Dienstleister-Website
Besser als nur „Unsere Leistungen“ ist:
- Ein Blog mit echten Tipps und nicht nur oberflächlichen, sondern tieferen Informationen
- Termine, bei denen man euch treffen kann (Messe, Veranstaltung)
- Ein Formular, um direkt eine Demonstration zu buchen
- interaktive Produktpräsentation
- visualisierte Prozesse
Ferienwohnung / Hotel / Gastro
- Eine kleine Wetteranzeige live auf der Seite. So sieht man gleich, wie das Wetter vor Ort ist.
- Die aktuelle Temperatur des Pools macht Lust auf einen Besuch
- Besucherzahl der Sauna oder des Buffets zeigt Stosszeiten und wann man sie vermeiden kann
- Wer möchte heute noch telefonisch buchen und reservieren? Eigene Buchungssysteme sparen auch noch die Gebühren für Vermittlungsdienste wie Lieferando, Booking, HRS usw.
Dein Take-Away
Denk weiter als nur an Suchergebnisse
Klar, gefunden werden ist wichtig. Aber in Erinnerung bleiben ist noch wichtiger. Deine Website soll nicht nur angeklickt werden, sondern gespeichert, besucht und weiterempfohlen.
Denn nicht der erste Klick entscheidet über deinen Erfolg. Sondern ob jemand zurückkommt.
Ninja Tipp: Ein ehrlicher Blick
Wirf einen ehrlichen Blick auf deine Website: Lieferst du nur Gründe, mit dir zu arbeiten? Oder gibst du Menschen auch einen Grund, deine Website öfter zu besuchen?


