Du möchtest deine Website veröffentlichen, aber Begriffe wie Domain, Hosting, DNS und Mailserver verwirren dich? Vielleicht sorgst du dich auch darum, ob deine Agentur Zugriff auf deine Mails hat oder was passiert, wenn du später die Agentur wechseln möchtest.
Hier bekommst du eine klare, verständliche Übersicht, damit du genau weißt, wie alles zusammenspielt und was du tun musst, um deine Website online zu bringen.
Warum das mit Domain, Hosting und E-Mail oft so verwirrend ist
Domain, Hosting und E-Mail gehören zwar technisch zusammen, können aber trotzdem getrennt voneinander verwaltet werden. Der naheliegendste Gedanke ist, alles bei einem Anbieter als Paket zu buchen. Dann ist alles drin, was man eben braucht, um eine eigene Website mit schicker Domain und professionellen Emailadressen zu haben. Und weil das auf den ersten Blick einfach erscheint, zielt die Werbung von Anbietern (Provider) auch genau darauf ab. Dadurch fällt es Einsteigern oft schwer, die einzelnen Leistungen klar voneinander zu unterscheiden.
Warum ist das wichtig?
- Du solltest immer verstehen, was genau Du buchst. Nur so kannst Du wirklich vergleichen.
- Ein Paket heisst meist, alles ist mit einem Passwort zugänglich. Du kannst bei vielen Komplettangeboten also die Verantwortung und Kontrolle schlecht getrennt an verschiedene Personen vergeben.
- Wenn Du wechseln möchtest, musst Du möglicherweise mit allem wechseln und nicht mit einzelnen Bestandteilen des Pakets.
Die Unterschiede sind aber ganz einfach erklärt.
1. Was ist eine Domain?
Eine Domain ist die Adresse deiner Website im Internet. Sie sollte leicht zu merken und mit Deiner Marke identifiziert werden. Sie sorgt dafür, dass Besucher dich leicht finden. Du siehst die Domain in der Adressleiste deines Browsers. Klickst Du Dich auf einer Website weiter, wird hinter der Domain noch mehr angehängt.
Ganz genau genommen, spricht man bei einer Internetadresse nicht von Domain, sondern von URL. Damit wird der ganze Link zu einer einzelnen Webseite bezeichnet. Die Domain ist nur der erste Teil davon und mit ihr landet man nur auf der ersten Seite einer Webpräsenz.
Die Domain ist aber nicht nur für deine Website wichtig, sondern auch für deine E-Mails.
Ausserdem kannst du auch Subdomains anlegen. Wenn du z. B. deine Website in mehreren Sprachen anbieten möchtest, kannst du vor deine Domain ein de. oder en. oder it. setzen.
Unsere Domain | creative-ninja.de |
Subdomain | dev.creative-ninja.de |
URL einer Unterseite | creative-ninja.de/blog/how-to/ |
Mail-Adresse | hallo@creative-ninja.de |
Wo bekomme ich eine Domain her?
Für .de-Domains ist die DENIC die zentrale Registrierungsstelle. Du kannst dort aber deine Domain nicht selbst eintragen. Du suchst dir einen Provider und dieser registriert die Domain auf deinen Namen. Deshalb werden Provider auch Domain Registrare genannt. Die DENIC ist also für Deutschland eine Art Internet Grundbuchamt und dein Provider übernimmt die Rolle des Notars.
Jetzt kannst du das natürlich auch alles von einem Dienstleister oder einer Agentur erledigen lassen. Dabei solltest du jedoch nicht deine Agentur mit dem Provider (Registrar) verwechseln. Denn auch die Agentur muss zuerst einmal etwas bei einem Provider buchen. Agenturen machen das öfters und deshalb haben sie grössere oder mehrere Pakete bei Providern gebucht, die sie dann individuell auf ihre Kunden aufteilen.
Wichtig ist, dass du eine Bestätigung bekommst, dass die Domain tatsächlich auf DEINEN Namen registriert wurde. Bei seriösen Agenturen ist das selbstverständlich, beim Neffen der Nachbarin deines Onkels kann das aber auch mal anders laufen.
Wer sollte als Domaininhaber eingetragen sein?
Die Domain sollte immer auf dich oder deine Firma registriert sein, am besten auf die Geschäftsführung oder einen Prokuristen. In Gesellschafterverträgen und auch Testamenten sollte das Recht an Domains erwähnt und eindeutig geklärt sein. Falls jemand das Unternehmen verlässt oder Teile verkauft werden, vermeidest du so Streitigkeiten und den Verlust der Domain. Der Neffe der Nachbarin deines Onkels sollte erst recht nicht Domaininhaber sein, auch wenn er sich besser auskennt als du und das sehr billig erledigt.
Was passiert, wenn ich den Provider oder die Agentur wechseln möchte?
Im Normalfall kündigst du regulär deinen Vertrag und schliesst einen anderen Vertrag bei einem Mitbewerber ab. Mit der Kündigung erhältst du vom gekündigten Provider einen AUTH Code, den du deinem neuen Provider mitteilst. Er organisiert dann den Umzug und gibt dir Hilfestellung.
Das klappt solange gut, solange ihr euch einig seid. Wenn ihr euch aber über offene Rechnungen, Nachzahlungen, Kündigungsfristen oder andere Dinge nicht einig seid, darf ein Provider die Mitwirkung verweigern. Dasselbe gilt auch für Agenturen. Bis ihr euch (notfalls vor Gericht) geeinigt habt, könnte deine Website unter der Domain möglicherweise nicht erreichbar sein. Und wenn dein Provider oder deine Agentur gar nicht mehr existieren, braucht es auch eine Lösung.
Für diesen Fall steht dir die DENIC zur Seite. Die DENIC als oberste Vergabestelle sitzt über allen und dort bist du registriert. Du kannst dich also immer auch an die DENIC wenden und erhälst von ihr deinen AUTH Code, mit dem du zu einem beliebigen Provider gehen kannst.

Vor allem der Wechsel von einem Anbieter zum anderen.
2. Was ist Webhosting und warum brauchst du es?
Wenn die Domain deine Adresse ist, dann ist dein Webhosting die Campingplatz Parzelle, auf dem dein Website Wohnwagen parkt. Dort werden alle Daten gespeichert, damit deine Inhalte erreichbar sind. Im Grunde ist ein Webhosting kaum mehr als eine Festplatte im Internet, auf die alle Browser Zugriff haben.
Einen Computer auf den viele andere Zugriff haben, nennt man Server. Einen Server auf den die ganze Welt Zugriff hat, nennt man Webserver. Und weil ein ganzer Webserver meistens viel zu viel Medizin für eine Website ist, teilt dein Provider ihn in verschiedene Webhosting Stücke auf. Der Campingplatz ist also der Webserver, dein Webhosting ist eine Parzelle auf diesem Platz und da stellst du deinen Wohnwagen ab.
Wenn du nun in deinem Wohnwagen Besuch haben möchtest, musst du allen sagen, wo genau du ihn abgestellt hast.
Wenn deine Website online geht, wird also die Domain auf das Webhosting aufgeschaltet. Ab da bist du unter deiner Domain erreichbar.
Und wie mit einem Wohnwagen kannst du mit deiner Website auch umziehen. Du musst immer nur Bescheid sagen, wo genau du bist.
Das Internet hat genau dafür das Domain Name System (DNS).
3. Was ist DNS und warum ist es wichtig?
Das Domain Name System (DNS) funktioniert wie ein Telefonbuch. Es sorgt dafür, dass deine Domain auf den richtigen Server zeigt. Du loggst dich dazu im Kundenkonto deines Providers ein und erstellst in der Domainverwaltung entsprechende Einträge. Dein Provider stellt dafür Anleitungen zur Verfügung oder der Support hilft. Oder du lässt dir von einer Agentur helfen, wenn du unsicher bist.
Domain, E-Mail und Webhosting müssen also nicht bei ein und demselben Provider sein.
Du kannst ein eigenes Kundenkonto für Domain und E-Mail haben und dein Webhosting kann wo ganz anderes sein. Per DNS Eintrag legst du (und auf diese Weise eben nur du!) fest, wohin deine Domain führt.
Website veröffentlichen
Warum es sinnvoll sein kann, Domain und Webhosting getrennt zu verwalten
Die Domain bleibt unabhängig vom Webhosting
Wenn du eine neue Website erstellst oder umziehst, ändert sich nur der Webserver, nicht die Domain. Niemand anderes hat Zugriff auf deine Domain, auch wenn du das Website Hosting von einer Agentur betreuen lässt. Du kannst jederzeit auf einem anderen Webhosting eine Website installieren und deine Domain darauf leiten. So behältst du die volle Kontrolle über deine Domain und deine Mail-Konten.
E-Mails bleiben stabil beim Anbieterwechsel
Ein weiterer Vorteil ist, dass deine E-Mail-Adressen unverändert bleiben, wenn deine Domain bei einem unabhängigen Anbieter registriert ist. Wenn du dein Webhosting wechselst, musst du keine Mail-Konten neu einrichten oder alte Mails und Kalendereinträge übertragen. Dadurch sparst du dir Zeit und vermeidest mögliche technische Probleme beim Umzug.
Mehr Unabhängigkeit und Flexibilität
Außerdem bist du unabhängiger: Liegen Domain, Hosting und E-Mail beim selben Anbieter, musst du beim Wechseln alles auf einmal umziehen. Das kann kompliziert sein und erfordert eine gründliche Planung. Hältst du die Bereiche getrennt, kannst du dein Webhosting flexibel wechseln, ohne dass deine Domain oder E-Mails betroffen sind.
Langfristig weniger technische Hürden
Dieser Ansatz gibt dir langfristig mehr Freiheit und verhindert unnötige technische Herausforderungen bei zukünftigen Änderungen. So kannst du dich auf deine Website konzentrieren, ohne dir Sorgen um komplizierte Umzüge machen zu müssen.
Dein Take-away zum Website veröffentlichen
📌 Das Veröffentlichen einer Website sollte so einfach sein wie Camping. Vor allem der Wechsel von einem Anbieter zum anderen. Achte darauf, dass deine Domain korrekt registriert ist und überlege, ob du Domain und Hosting getrennt verwalten möchtest. Prüfe auch, wer genau Zugriff auf Domain, Hosting und Mailkonten hat – und natürlich, wo deine Passwörter sind.